Projekt

Mit dem Projekt werden Möglichkeiten zur Verbesserung des Schutzes und der Rettung von Menschen untersucht. Ziel ist es, sowohl die einzelnen Glieder der Rettungskette zu stärken als auch einen möglichst nahtlosen Übergang zwischen diesen herzustellen. Die dafür notwendigen konkreten Anwendungen werden in Interviews mit Fachleuten, Ersthelfenden sowie Technologie- und Netzanbietenden entwickelt.

Im Rahmen des dreijährigen Umsetzungsprozesses werden folgende Anwendungsfälle für die Innovationsregion Ulm umgesetzt:

Anwendungsfälle

Notruf

Optimierung des initialen Kräfteeinsatzes durch eine Verbesserung der Lageeinschätzung in der Leitstelle mittels Live-Videobilder und Überwindung der Sprachbarriere (maschinelle Übersetzungslösung).

Erste Hilfe

Verkürzung des therapiefreien Intervalls durch Lieferung des benötigten Erste Hilfe Materials mit hochautomatisierten Drohnen.

Einsatzkräfte

Optimierung der Lageeinschätzung bei komplexen Einsatzlagen (Gefahrstoffe oder Rauchgasausbreitung, Starkregenereignisse, Großveranstaltungen) sowie der Schutz der Einsatzkräfte.

Anwendungsfall „Notruf“

Verbesserte Lageinformationen

Für die Auswahl geeigneter Rettungsmittel benötigt die Leitstelle ein möglichst umfassendes Bild der Situation vor Ort, das sogenannte Lagebild. Dadurch werden (vor allem im ländlichen Raum) unnötige Alarmierungen vermieden und somit zumeist ehrenamtliche Personalressourcen geschont. Andererseits könnten gleich zu Beginn größerer und komplexerer Einsätze umfassende Kräfteanforderungen durchgeführt werden

Anwendungsfall „Einsatzkräfte“

Sensoren

Komplexe Einsatzlagen wie Großbrände mit Freisetzung von Schadstoffen, Gefahrgutunfälle oder großflächige Überschwemmungen stellen die Einsatzkräfte vor besondere Herausforderungen.

Oftmals müssen zusätzlich zur Bekämpfung des eigentlichen Schadens die weitere Ausbreitung und damit die Gefährdung der Bevölkerung verhindert werden.

Der Einsatz von Sensoren, beispielsweise zur Detektion von Schadstoffen, zur Messung von Wasserständen oder zur Erfassung von Personenzahlen bei Großveranstaltungen, kann den Einsatzkräften helfen den Überblick über die Lage zu behalten

Anwendungsfall „Erste Hilfe“

Materialbereitstellung

Die Schwäbische Alb ist ein ländlich strukturierter Raum, der land- und forstwirtschaftlich, aber auch touristisch genutzt wird. Dort sind die Anfahrtswege professioneller Einsatzkräfte deutlich länger als in städtischen Gebieten. Oftmals stellt der Rettungshubschrauber das schnellste und damit adäquate Rettungsmittel dar.

Für die Bereitstellung von beispielsweise automatischen externen Defibrillatoren (AED) werden oft Bankfilialen oder andere öffentlich zugängliche Gebäude genutzt, welche sich jedoch oftmals nur in Siedlungsflächen befinden. Hochautomatisierte Drohnen können hier die Lücke zwischen stationär vorgehaltenem Material und Notfallort schließen.

Projektgebiet im Höhenprofil

Für den Projektzeitraum wird das vorhandene Testnetz von Nokia am Standort Ulm genutzt. Dieses deckt mit etwa 300 km² innerstädtische und ländlich geprägte Gebiete ab. Es beinhaltet sowohl Teile der Autobahn, den Alb-Abstieg als auch ländliche Gebiete auf dem Alb-Plateau und im Landkreis Neu-Ulm.

Die topographischen Gegebenheiten der Schwäbischen Alb mit schwer erreichbaren Gebieten in tief eingeschnittenen Tälern und Hochflächenbereichen sind damit bereits berücksichtigt.

Skizze Höhenprofil des Projektgebiets Laichingen-Weißenhorn